Donnerstag, 23. Juni 2016

Das Leben eines Seglers ist beneidenswert,...

...vorausgesetzt er versteht es, sich der Naturgewalten anzupassen.
 
Nach einem Tag der Entspannung in Crotone konnten wir den Golf von Taranto wie geplant, mit genügend Wind in den Segeln, überqueren. Auch ein Thunfisch mit Fleisch in Haushaltsmengen ging uns an den Haken. Schon vor San Maria de Leuca, dem Ort vor der Straße von Otranto konnten wir einen stärkeren Strom, aus dem Adriatischen Meer an den Instrumenten ablesen. Kaum aus dem Windschatten des Stiefels von Italien gekommen, bliesen uns zusätzlich zu 2Kn Strom noch Windböen bis 25kn entgegen. Versuche gegen diese Naturgewalten aufzukreuzen um in das heimische Gewässer zu gelangen erwiesen sich als hoffnungslos und waren alles andere als materialschonend. Anstatt Höhe in Richtung Adria zu gewinnen, kamen wir uns vor wie ein Shuttleboot zwischen Kefalonia und San Maria de Leuca. Die Gewissheit, dass der Wind von Norden in den Morgenstunden weiter zunehmen wird, ließ uns ein weiteres Mal unseren Plan kurzfristig ändern. Nach dem Anlegen in der perfekt organisierten Marina von San Maria de Leuca, mussten wir noch eine Kontrolle der Guarda di Financa, durch freundliche Beamte, über uns ergehen lassen. Um ca. 5:30 gingen auf der Freemen die Lichter aus. Wir nutzten den Aufenthalt zum Radfahren, Laufen und Sightseeing. Wir bewunderten die verzierten Herrenhäuser mit ihren pompösen Einfahrten, die aus Stein erbauten Fincas inklusive Meerblick und Kinder, die mit ihren Väter von 10m hohen Klippen in das kristallklare Ionische Meer sprangen.
Der Starke Nordwind der uns die Zufahrt zur Adria verweigerte sollte in der Nacht zu Donnerstag etwas nachlassen danach aber wieder auffrischen und bis zunächst Dienstag unverändert bleiben. Darin sahen wir unsere Chance die Engstelle zwischen dem Ionischen und dem Adriatischen Meer zu überwinden und um 15:00 Uhr starteten wir einen neuerlicher Versuch das grünlichere Wasser der Adria zu erreichen. Mit Motorkraft, ausgeschütteter Groß und Fock gelang es uns mit 2-3kn das Adriatische Meer zu erreichen. Zurzeit können wir Albanien in ca.13 Seemeilen Entfernung erkennen.

Liebe Grüße von der Freemen!