Dienstag, 3. November 2015

Und haltet euch von Mauretanien fern.

. sagten uns mehrere Segler auf den Kanaren. 126 Meilen bis zur Westafrikanischen Küste, stand am Messwerkzeug im Programm "OPEN CPN", welches wir für die Navigation benutzen. Das sollte auf jeden Fall reichen. Michael und Inge lesen im Salon, draußen ist mittlerweile finster. Florian schläft bereits, denn um 23:00 Uhr fängt seine Wache an. Als Michael um 21:00 Uhr zum Rundumblick in das Cockpit steigt, fällt ihm ein Licht ins Auge. Schnell schaut er auf das AIS Gerät um mehr Informationen über dieses Schiff zu bekommen. Doch am AIS ist kein Schiff weit und breit zu sehen! In den hohen, langgezogenen Wellen verschwindet dieses Licht immer wieder dahinter. Doch dieses Schiff ist immer öfter und länger zu sehen, was bedeutet, dass es näher kommt. Die Lichterführung ließ erkennen, dass es sich um kein Segelboot handelt. Kleine Fischerboote sind hier draußen sicherlich nicht anzutreffen und große sollte eigentlich ein aktives AIS Signal ausstrahlen. Florian wird geweckt. Auch Ingrid kommt ins Cockpit. Mit einem Fernglas lässt sich ausmachen, dass dieses Schiff oder Boot auf uns zufährt. Wir schalten die gesamte Beleuchtung aus um nicht mehr gesehen zu werden. Vielleicht hat das Schiff kein Radar an Bord. Ingrid und Michael steigen ins Innere und verstecken Satellitentelefon und Wertsachen. Eine zweite Geldbörse wird am Tisch, gut sichtbar deponiert. Das Schiff steuert uns direkt an. Man kann jetzt schon den Motor hören. Das Radar verrät uns den Abstand von ca. 1,5 Seemeilen. Wir schalten die gesamte Beleuchtung ein. Michael nimmt das UKW Funkgerät und fordert den unbekannten Kapitän auf, seinen Kurs zu ändern. Mehrmals, doch es kommt keine Antwort und der Kurs bleibt der Gleiche. Durch ständiges Wechseln vom Cockpit ins Innere versuchen wir zu demonstrieren, dass wir mehrere Leute an Bord sind. Auch Vorhänge werden auf und zu gezogen. Es handelt sich um ein größeres Schiff meint Florian, der den Feldstecher in der Hand hält. Jetzt kann man es im Mondschein schon ohne Fernglas erkennen. Ein Schiff über 50m Länge zieht nur wenige Kabellängen hinter uns vorbei. Wir haben immer noch erhöhten Puls. Werden Beiboote ins Wasser gelassen? Aber das Schiff entfernt sich, wie es gekommen ist, mit gleichem Tempo Richtung Westen, immer weiter hinaus in den Atlantik. Wir atmen durch und sind in diesem Moment glücklich darüber. Es ist mittlerweile 21:40 Uhr. Florian legt sich wieder schlafen. Ingrid und Michael genehmigen sich noch einen "Klaren" aus dem Lavanttal.