Sonntag, 29. November 2015

Im Cockpit durch die Galaxis

Stunden sind es her, dass die Sonne vor unserem Bug in das Wasser eintauchte. Alleine verweile ich im Cockpit. Der Sonnenschutz ist zurückgeklappt. Warmer Wind bläst mir ins Gesicht. Es ist faszinierend welche Weite mich umgibt. Seit Tagen habe ich das Gefühl für Raum und Zeit verloren. Alles ist augenscheinlich unendlich. In jeder Richtung hebt sich der Horizont durch ein tieferes Grau von Himmel ab. Der Himmel mit dem unvorstellbar großen Universum. Leuchtkörper verzieren mit teils wolkenähnlicher Form den Himmel, der nicht schwarz erscheint. Millionen solcher Lichtpunkte über mir. Sie leuchten in verschiedenen Intensitäten und Farben auf mich herab. Noch nie zuvor sah ich solche Szene des Himmels. Die Milchstraße und auch Planeten wie Venus, Mars und Jupiter schenken mir eine erkennbare Lichtreflexion. Nach Osten bekommt die Kimm einen Schein, bald wird der grelle Mond aus dem Nichts emporsteigen und dieses spektakuläre Schauspiel überblenden. Beruhigendes Rauschen begleitet uns Tag und Nacht. Der Horizont, etwas dunkler als der Himmel hebt sich im Osten. Das Heck der Freemen wird ebenfalls gehoben. Das Rauschen wird lauter, dabei beschleunigt das Boot bis zu 12kn in das nächste Wellental hinein. Die reflektierenden Lichter der Himmelskörper spiegeln sich in den Schaumkronen, die an mir vorbeiziehen. Das Plankton im Wasser wird durch den pflügenden Rumpf ebenfalls zum Leuchten angeregt.
grrrrrrr der Timer erinnert mich an den nächsten Rundumblick.

Ein Crewmitglied (nüchtern)