...so erleben wir zurzeit den Atlantik. Die ersten Sonnenstrahlen drängen sich durch die Luke und wärmen das Gesicht. Keine 10 Minuten später, noch die Zahnbürste im Mund ist es bereits zu spät, trocken dass Groß zu reffen. Kleine Hagelkörner und vom Starkwind beschleunigte Regentropfen brennen auf der Haut und wir haben alle Hände voll zu tun die Segel zu bergen. Dieses Schauspiel wiederholt sich dreimal in nur wenigen Stunden. Süßwasserduschen ohne Wasser zu verbrauchen. Örtliche Gewitter, man nennt sie Squals, hatten wir ja schon, aber so heftig habe ich diese nicht in Erinnerung. Wie dem auch sei, am Abend setzen wir, bei wolkenlosem Himmel das Schwachwindsegel, den 130m² großen Blister um Diesel zu sparen. Um nicht in den schwachen Wellen aufzuschaukeln sollte das Schiff immer Vortrieb haben. Nachts schob uns der Motor durch die spiegelglatte See. Dann folgt wieder der Blister. Konnten wir anfangs auf ein Etmal von 140 sm mit einem Sundowner anstoßen, schaffen wir jetzt gerade mal 87 sm. Dass auf diesem Törn Flauten- und Schwachwindzonen lauern wussten wir. Doch die neusten Wetterdaten versprechen mehr Wind! Einen großen Schrecken jagte uns der Streik unser Kommunikationszentrale, die Pactor - Kurzwellen Kombination, ein. Darüber beziehen wir Wetter und wichtige Nachrichten und auch der Blog wird damit aktualisiert. Als Fehler konnte ein leicht korrodierter Stecker lokalisiert werden. Ein weiterer Barrakuda ging uns auf die Schleppangel. Mittlerweile haben wir uns auf die schier unendliche Weite gewohnt. Die Stimmung an Board ist nach wie vor bestens!
Liebe Grüße von der Freemen
Mittwoch, 27. April 2016
Sonntag, 24. April 2016
Nordatlantik
Wir sind nun 3 Tage am Nordatlantik unterwegs und haben ca. 300sm zurückgelegt. Um westlich an Antigua vorbei zu kommen mussten wir zunächst aufkreuzen. Danach schob sich der Bug der SYFreemen hart am Wind nach Norden gegen Strömung und Welle. In der heutigen Nacht wurden wir von starken Gewittern begleitet. Der Wind hat sich mittlerweile auf Ost-Süd-Ost gedreht und wir können momentan direkt in Richtung der ca. 1900sm entfernten Azoren segeln. Die Wetterprognosen stimmen mit der Realität überein. Danke Florian! Rund um die Uhr hält einer von uns im Cockpit nach anderen Schiffen Ausschau und beobachtet das Wettergeschehen um die Segelflächen zu trimmen. Radar und AIS Plotter unterstützen uns, dies rechtzeitig zu tun. Dabei wechseln wir uns alle 3 Stunden ab. Aus dieser Notwendigkeit schlafen wir auch tagsüber und sind oft nur beim Essen gemeinsam im Cockpit. Dieses Vorwärtskommen im Nordatlantik hat mit dem "Wochenendsegeln" im Karibischen Meer bei Sonne nicht viel gemeinsam. "Anstrengend!" meinte Rainer und das ständige Grinsen in seinem Gesicht, welches uns die letzten Wochen begleitete, ist auch verflogen!
Liebe Grüße von der Freemen
Liebe Grüße von der Freemen
Donnerstag, 21. April 2016
Falmouth Bay und English Harbour
„…jede Stelle, die der Yacht Platz zum Schwojen lässt, ist
geeignet und sollte sofort belegt werden.“ Wir liegen vor Anker in der Falmouth
Bay. Die Falmouth Bay und der English Harbour sind nur durch einige Meter Land
voneinander getrennt. Im English Harbour liegt die stillgelegte Nelson’s
Dockyard. Diese Dockyard ist heute ein beliebtes Yachtzentrum, ein
Freilichtmuseum mit vielen Bars, Segelmacher, Schiffsausstatter, Hotel und
weiteren Geschäften. Der Namen kommt vom späteren Sieger der Seeschlacht von
Trafalgar. Offizier Nelson war Kommandant dieses Flottenstützpunktes. Da gerade
die Antigua Sailing Week stattfindet, verspüren wir hier einen wahren
Volksfestcharakter.
Trotz aller schönen Erlebnisse und Gegebenheiten in den kleinen Antillen ist es an der Zeit, Goodbye bzw. Au revoir zu sagen. Wir werden morgen, Donnerstag den 21. April 2016 nach dem Füllen der Diesel- und Wassertanks der Karibik den Rücken zukehren. Das nächste Ziel sollen die Azoren im Nordatlantik sein. Wie viele Seemeilen wir vor uns haben und wie lange dies dauern wird, kann man nicht genau vorherberechnen. Zuerst geht es nach Norden. Sobald der Wind es zulässt werden wir nach Osten drehen. Für die gesamte Dauer der Reise ist eine Wetterplanung nicht möglich. Die Wetterdaten werden ständig über Pactor bzw. Satellitentelefon abgerufen. Florian wird uns von zu Hause aus die Verhältnisse bestätigen. Über den Blog werden wir euch auf dem Laufenden halten. Die Bilder der Überfahrt folgen nach dem Erreichen der Azoren.
Trotz aller schönen Erlebnisse und Gegebenheiten in den kleinen Antillen ist es an der Zeit, Goodbye bzw. Au revoir zu sagen. Wir werden morgen, Donnerstag den 21. April 2016 nach dem Füllen der Diesel- und Wassertanks der Karibik den Rücken zukehren. Das nächste Ziel sollen die Azoren im Nordatlantik sein. Wie viele Seemeilen wir vor uns haben und wie lange dies dauern wird, kann man nicht genau vorherberechnen. Zuerst geht es nach Norden. Sobald der Wind es zulässt werden wir nach Osten drehen. Für die gesamte Dauer der Reise ist eine Wetterplanung nicht möglich. Die Wetterdaten werden ständig über Pactor bzw. Satellitentelefon abgerufen. Florian wird uns von zu Hause aus die Verhältnisse bestätigen. Über den Blog werden wir euch auf dem Laufenden halten. Die Bilder der Überfahrt folgen nach dem Erreichen der Azoren.
Liebe Grüße von der Freemen
Nummerntafel
Der Riesenbarracuda wird...
...mit Reis serviert!
Wir "gehen" aus!
Der Tunfisch wird fachgerecht neben der Party am Steg zerlegt
Die Lebensretter der letzten Nacht von Rainer und Martin!
Nelson’s
Dockyard
Dienstag, 19. April 2016
Antigua Race Week - Classic Yacht Regatta
Wir steuern English Harbour an. Von weiten schon können wir schon
unzählige Klassiker von Segelschiffen ausmachen. Immer wieder Kanonenschüsse
die als Signale einer Wettfahrt zu deuten sind. Es findet gerade die „Antigua
Classic Yacht Regatta“ der Oldtimer statt. Mit ihren nicht auf die Größe des
Innenraums ausgelegten, langen schmalen Rümpfen gleiten diese Göttinnen der
Anmut ungezähmt durchs Wasser. Anders als bei Oldtimerrennen auf den asphaltierten
Pisten geht es hier heiß her. Mit teilweise starker Krängung wird hier um jeden Meter gekämpft. Materialschonend
ist diese Art des Segelns sicher nicht. Doch Eigner dieser Schiffe müssen sich
dahingehend sicher keine Gedanken machen.
An Land angekommen, offenbart uns ein gewaltiger, aber
lebensfroher Kontrast gegenüber den einsamen Stränden der Karibik. Es ist eine
Menge los, und man kann, wenn man nichts gegen große Menschenmengen hat, viel erleben!
Liebe Grüße von der Freemen!
Auf dem Weg nach Antigua – Endlich frischer Fisch statt Pesto?!
Um 22:35 Uhr schlug plötzlich die Ratsche der
Schleppangel an. Die Trommel spulte wie verrückt Meter für Meter Schnur ab. Wir
verringerten sofort die Fahrt durch das Wasser. Mit viel Fingerspitzengefühl
bremste Martin die Trommel ein. Nach einem 20 minütigen Drill konnten wir schon
einen länglichen, silbernen Körper im Wasser erkennen. Das Gaff (Fischhaken)
stand bereit und das Beiboot war schon längsseits an der Freemen befestigt, um
am Heck Platz zu haben. Schon war der Fisch in Reichweite. Ein wild umherreißendes Maul mit
scharfen langen Zähnen durchbrach die schwarze Wasseroberfläche. Mit einem kräftigen
Ruck konnten wir den Fisch auf das Heck des Schiffes hieven.
Die gesamte Crew freut sich, denn morgen wird frischer Fisch auf der SY Freemen zubereitet.
Petri Heil und Liebe Grüße von der Freemen!
Ein „Great Barracuda“ (Riesenbarrakuda) mit 114 cm war uns da an den Haken
gegangen. Daraufhin stoßen wir mit einem Glas Rumpunsch an.
Die gesamte Crew freut sich, denn morgen wird frischer Fisch auf der SY Freemen zubereitet.
Petri Heil und Liebe Grüße von der Freemen!
Nein Rainer, wir wollen keinen Salat!
Rum, Zimt, Muskat,Orangen und Soda
Der Köder wurde modifiziert
Montag, 18. April 2016
Yeah Men! I´m Vincent and I show you Dominica!
…mit diesen Worten begrüßt uns Vincent der Guide und
Taxifahrer, nachdem uns ein Freund von Bounty von der Freemen ans Land
übersetzte. Ein 73 Jähriger mit nur einem intakten Auge unter der schwarzen
Sonnenbrille zeigte uns den ganzen Tag besondere Orte der Insel, erklärte uns
die Bananenwirtschaft, und gab uns
Unterricht in Kreolisch! Mit nicht weniger Energie als wir lief er mit uns Traumstrände
entlang, Berghänge auf und ab und sprang immer wieder aus dem Auto um uns
Früchte und Gewürze näher zu bringen. Wie man welche Kokosnüsse mit einer
Machete öffnet, wurde uns natürlich auch gezeigt. Es hatte den Anschein, dass jeder Einwohner
Vincent kennt und mochte! Es fuhren auch immer wieder Einheimische mit, wenn gerade
die Richtung passte! In verstreuten
Siedlungen wohnen Nachkommen der Urbevölkerung der kleinen Antillen. In deren
Gesichtszügen kann man die indianische Abstammung erkennen. Mittags ordert
Rainer in einem urigen Lokal mit Ausblick Mahi Mahi einen Fisch. Wir (Martin
und Michael) entschieden uns für „Smoked Chicken“. Nach dem Essen behauptet
Rainer grinsend: „Ihr habt Riesenfrösche gegessen!“ Dann nimmt er sein Handy
und liest lachend vor: „Hier auf
Dominica hat sich aufgrund der Gegebenheiten ein „Nationalgericht“ gebildet:
Mountain Chicken. Dieses Fleisch ist auch hell und schmeckt ähnlich wie Huhn.
Mountain Chicken ist aber Froschschenkel von einem recht großen Frosch. “ Rainer
weiter: „HAHAHA!“ Auf Grund der Knochen, sind wir uns sicher: „Es war Huhn!!!“ Nach einem weiteren Fußmarsch durch den
Dschungel, nahmen wir ein kühles Bad in einer
vom Urwald umgebenen Felsgrotte. Ein Wasserfall der neben uns lautstark die
Grotte mit Wasser versorgte machte diese Kulisse zum perfekten Erlebnis.
Vincent zeigte uns auch sein kleines Haus am Berg. Immer wieder betonte er,
dass er froh ist, am Berg zu wohnen. Warum wurde uns bewusst, als er uns die
Sturmschäden von „Erika“ von August 2015 zeigte. Dieser kostete 22 Menschen das
Leben. Viele Straßen in Küstennähe sind noch immer unterspült oder weggerissen
und deshalb unpassierbar. Am Ende der Inseltour, es war schon finster, brachte
uns Bounty mit seinem Boot wieder zurück. Es gibt keinen Zweifel, dass Bounty
und Vincent ihren Job wirklich gerne und mit viel Herz ausüben. Jeder
angedeutete Wunsch wurde uns erfüllt. Herzlichen Dank!
Liebe Grüße von der Freemen!
Bounty
Ausgedient
Vincent
Kaffee und Kaokao
Im Dorf der "Indianer"
Ein Arbeiter am Heimweg
Gesungen und musiziert wird in der Kirche
Huhn oder Frosch? - Sicher Huhn!
Zerstörte Straßen an der Küste
Danke Vincent!
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